Fairplayer-Programm
Das Fairplayer-Programm dient der Förderung von Zivilcourage und sozialem Handeln sowie der Prävention von schulischer Gewalt und Mobbing. Entwickelt wurde das Programm von dem 2004 gegründeten Bremer Verein fairplayer e.V. in Zusammenarbeit mir der Freien Universität Berlin und richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse. An der ECG nehmen im Schuljahr 2021/22 alle Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse am Fairplayer-Programm teil.
Was lernen Schülerinnen und Schüler im Fairplayer-Programm?
Gemeinsam erarbeiten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit der Lehrkraft und der Schulsozialarbeiterin Methoden und Verhaltensweisen zur Stärkung sozialer Kompetenzen in Konfliktsituationen. Während sich Fokus und Maßnahmen bisher fast ausschließlich auf die Täter und Opfer von schulischer Gewalt und Mobbing richteten, geht Fairplayer einen anderen Weg. Es wird davon ausgegangen, dass an einer Gewalthandlung fast immer mehr als zwei Menschen beteiligt sind. Da gibt es jene, die den Täter unterstützen oder ihn durch Beifall verstärken und ermutigen. Vor allem aber gibt es eine große Gruppe von Beteiligten, die eingreifen könnten, es aber aus verschiedenen Gründen nicht tun. Genau hier setzt Fairplayer an. Das Programm vermittelt den Kindern die verschiedenen sozialen Rollen in Gewalt- und Mobbingsituationen. Ziel von fairplayer ist die Veränderung der Gruppennormen, was wiederum der Entstehung von Mobbing frühzeitig vorbeugen soll, indem eine grundlegende Haltung bei den Schülerinnen und Schüler gefördert wird, die Handlungsweisen wie Mobbing nicht toleriert. In Unterrichtsgesprächen und Diskussionen reflektieren die Kinder ihr eigenes Verhalten. Sie lernen Handlungsalternativen kennen und in strukturierten Rollenspielen werden Situationen nachgestellt und neue Verhaltensweisen eingeübt. Angeleitete moralische Diskussionen schärfen darüber hinaus das Bewusstsein der Kinder für Gewaltsituationen und fördern Empathie und moralisches Urteilsvermögen. Während des Programms werden die Kinder außerdem regelmäßig angeregt, bestehende Konflikte in der Klasse anzusprechen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Hierdurch wird das Klassenklima nachhaltig verbessert.
Nach dem Motto „Wegsehen kann jeder – aber helfen auch“, lernen die Kinder mithilfe von fairplayer, Verantwortung zu übernehmen, sich einzumischen und zu helfen, ohne sich selbst dabei zu gefährden.
Die Durchführung des Programms wird ca. 12 Wochen in Anspruch nehmen, mit je einer Doppelstunde wöchentlich. In den 90 Minuten pro Woche arbeiten die Kinder interaktiv an unterschiedlichen Themen.
- Einführung in Fairplayer und die Arbeitsmethoden – Wie gehen wir miteinander um?
- Was ist Mobbing? – Unterschiedliche Formen und Wahrnehmung von Mobbing
- Kinderrechte – Was sind Kinderrechte und wie stehen diese im Zusammenhang mit Mobbing?
- Was ist Zivilcourage in der Schule? – Und wie kann man bei Mobbingvorfällen intelligent zivilcouragiert handeln?
- Gefühle und Körpersprache bei sich und anderen Kindern erkennen und ausdrücken können
- Soziale Rollen beim Mobbing
- Lösungsorientierte Handlungsalternativen erarbeiten und im Rollenspiel einüben
- Förderung eines positiven Klassenklimas
- Das ist mal wieder typisch! – Aufbrechen von Stereotypen, (subjektive) Wahrnehmung von Geschlechterunterschieden und Förderung wertschätzender Kommunikation.